Inge Hoppe-Grabinger
Auf dem Wochenmarkt
Geh ich mal den Markt besuchen,
tu ich's nur aus bloßer Pflicht,
was zum Kochen muss ich suchen,
für das tägliche Gericht.
Doch der Alltag wird vergessen,
wenn ich eine Kiste seh,
auf den Anblick ganz versessen
bin ich, wenn ich sie erspäh.
Zwischen Bohnen und Zitronen
harrt ein Ungeheuer-Reich,
unscheinbar ist, wo sie wohnen,
farblos sind sie und so bleich.
Trifft mein Blick auf diese Wesen,
fangen sie zu leben an,
ich kann ihre Formen lesen,
schlagen mich in ihren Bann.
Vielgestaltig und nicht teuer,
wie von einem andren Stern,
sind die Wurzelungeheuer,
und ich köpfe sie so gern.
Quer durch alle Denk-Register,
manchmal Pflanze, manchmal Tier,
Säufer, Denker, Staatsminister,
alles, alles sieht man hier.
Nehm ich's Monster mit fünf Beinen?
Oder diesen Warzenwicht?
Oder kauf ich heute keinen,
weil es mir das Herze bricht?
Und ich muss mich jetzt entscheiden,
doch das fällt mir ja so schwer!
Ich verzichte auf die beiden
und komm morgen wieder her!!!
. . . . .
Wer es noch nicht erraten hat: Es ist Ingwer, dessen Formen wahrlich "ungeheuerlich" sind.
Noch eine Woche und ich kann Kommentare wieder beantworten!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.04.2013.
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