Irene Beddies
Steinmännchen
Steinmännchen
Da steht doch was am Wegesrand,
gar tief im grünen Tann versteckt!
Ist es ein Wichtel, den ich fand?
Verbeuge mich gar sehr galant.
Ach – fühle mich geneckt.
Ein Männlein, gar nicht mal so klein,
grüßt mich mit steinernem Gesicht.
Es ist geschichtet nur aus Stein
Und steht im Wald hier so allein.
Wer hat es aufgericht‘?
War es ein Kind mit Fantasie,
ein Mann, den Langeweile trieb?
Erfahren werde ich’s wohl nie.
Schon geh ich selber in die Knie
und folg‘ dem Basteltrieb.
Nicht mehr allein soll steh’n der Wicht.
Ist es auch mühsam körperlich,
die Stein‘ zu türmen Schicht auf Schicht,
gibt mir mein Tun doch Zuversicht.
Mir wird gar wunderlich:
Ich hör sie flüstern, leise, leis‘,
ich hör sie lachen unerhört.
Was ist gescheh’n, was ich nicht weiß?
Sie lachen über meinen Fleiß?
Wahrlich, ich bin verstört.
© I. Beddies
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.04.2013.
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