Fred Schmidt
Licht
Licht ist messbar und neutral,
eine Größe der Physik,
wertfrei, lenkt nicht mein Geschick,
und das ist auch so normal.
Wenn das Licht zum Wissen wird,
zur Erleuchtung, Erlösung oder so,
bediene ich mich nicht der Ratio,
mit Metaphorik mach ich einen Flirt.
Doch Metaphorik ist sehr arbiträr,
obwohl durch Konvention gelenkt,
und mancher, der glaubt, er denkt,
erliegt ’ner ultrafrommen Mär.
Ich will es andersrum mal sehen,
warum soll Licht nur immer gut sein?
Nur weil die Bibel sagt, dies sei astrein?
Licht dient nicht nur dem Wohlergehen.
Licht kann kalt sein, so dass du frierst,
wenn es grell ist, nimmt es dir die Sicht,
verblendet dich, schädigt dein Augenlicht,
so dass die Orientierung du verlierst.
Licht kann heiß sein, mit Feuer assoziiert,
und wenn dies zu stark ist oder zu nah,
verbrennst du schlicht – halleluja!
Wieso also hat sich das positive Bild plaziert?
Und was wär Licht ohne die Dunkelheit?
Man könnt’s nicht sehen weit und breit.
Gott hätt’ es nicht erschaffen können
Und unsere Metaphern flugs zerönnen.
Vorheriger TitelNächster Titel
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Fred Schmidt).
Der Beitrag wurde von Fred Schmidt auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.04.2013.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).