Hans Witteborg

Der Ewige Gärtner*



Seit mehreren von tausend Jahren

durchwühlt der Mensch das Erdenreich,

um dabei schliesslich zu erfahren,

dass er damit dem Wurme gleich!

Freudlos durchzieht die Plackerei

dahin sich durch sein ganzes Leben,

in diesem Trott, dem Einerlei

wird er den wahren Schatz nicht heben!

Wie anders ist der Gärtner dran,

der Schöngeist ist und sehr gewitzt:

der geht die Sache anders an,

indem er nur den Boden ritzt.

Kaum, dass der Winter ist gegangen,

da räumt er in den Beeten auf,

hat mit dem Baumschnitt angefangen,

kürzt Stauden dann, kehrt sie zu Hauf.

Auch düngen ist jetzt angebracht,

denn ausgelaucht ist all die Erde

so dass des Gärtners Herze lacht

und jedes Pflänzchen auch was werde.

Was Andere als Arbeit sehen,

das ist für ihn doch nur Vergnügen;

kein Unkraut wird ihm je entgehen,

man sieht ihn auf den Knien liegen.

Schleppt Kannen, dass er alles wässert,

hantiert mit Spritze und mit Gift,

dass er den Wuchs der Rosen bessert,

ist selbst im Garten, wenn es sifft,

um die Tomaten abzudecken,

die können Regen nicht ertragen,

streut Körner dann noch gegen Schnecken.

Warum das alles, wird man fragen?

Die Antwort ist sehr schnell gefunden:

Gärtners Wille, seine Ehre,

an seiner Ordnung wird gesunden,

was ohne ihn nicht möglich wäre.

Und das ist der Müh` Erlebnis,

stolz zeigt er die Blütenpracht,

strahlt, als hätte das Ergenis

nur der Gärtner selbst gemacht!

Doch beim Gang durch Wies` und Wald

hat voll Demut er erkannt,:

ordnend gab er zwar Gestalt,

der Rest lag nicht in seiner Hand!

+ + +

Schimpfet nicht:“nur Plagiat !“

Seht, es war doch nur der Titel,*

wenn man nichts im Kopfe hat,

greift man schon zu solchem Mittel.

Der ewige Gärtner /Titel eines Romans von John le Carré

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