Ingrid E. Patrick
Petrus und Adalbert
Das Wetter spielt verrückt.
Ich war nicht entzückt.
Mit dem Regen kam die Flut
und die Wut.
Petrus, dieser Flegel –
kennt der nicht die Bauernregel?
Weiß der nicht, dass im Monat Mai
die Regenzeit ist lang vorbei?
Im Juni fängt der Sommer an.
Wo hat der den Kalender, dieser Mann?
Petrus, der verschwand
hinter seinem Wolkenband.
Ihn zu fassen, das ist schwer.
Ich renn’ ihm trotzdem hinterher.
"Ich pack Dich jetzt bei Deinen Glocken,
hau Dich aus Deinen Socken!“
Meine Drohung, die verhallt
ohne Wirkung:
Der hat das nicht geschnallt!
Er fühlt sich nicht in Angst versetzt,
als hätt’ ich einen Ochs’n ins Horn gepetzt.
Dann hol’ ich Adalbert vom Wald.
Der hilft Petrus auf den Sprung.
Auf Adalbert, da wird er hören,
kann mit frivolen Worten ihn betören.
„Hör mal zu, Du alter Sack –
wofür hast Du denn ein Utensil?
Wasch das gründlich mit Persil.
Putz das sorgfältig und fein,
dann kann es Dir von Nutzen sein.
Nimm die Stange raus aus Deinem Pack!
Schieb damit die Regenwolken weiter.
Mach uns Sommerwetter, warm und heiter.
Zeig uns, dass Du alter Greis
in Deinem Alter auch noch weißt,
warum es heißt:
Der Greis ist heiß!“
Ich gucke g’rad nach oben:
Petrus hat die Wolken weggeschoben!
Ein Gespräch von Mann zu Mann
zeigt mehr Wirkung als von Frau zu Mann.
Adalbert, ich applaudier’
und danke Dir!
Du weißt, wie man mit Worten richtig stellt,
was verkehrt läuft in dieser Welt.
© Patty Patrick
Radio St. Florian am Inn
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.06.2013.
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