Wolf-Rüdiger Guthmann
Das Wetter war schuld
Auf das Wetter, ob trocken oder nass
ist heutzutage schon gar kein Verlass.
Ich muss manchmal so daran denken,
wie manche dem Vertrauen schenken.
Bei uns anno dunnemals plus zwei
war einmal ganz großes Geschrei.
Eines alten Hauses neuem Bewohner
missfiel der alten Ziegelstein Schoner.
Er untersuchte und maß alle Mauern,
ob sie schön breit, ihn so überdauern.
Dann missachtete er der Maurer Rat
und schritt mit Handlangern zur Tat.
Er wollte an des Hauses Giebelseite
ein Fundament über die ganze Breite.
Als Stütze für die alten Fundamente
entsprach Beton doch ihrem Talente.
Sie haben schnell mit frischer Kraft,
einen giebellangen Graben geschafft.
Am anderen Tag käme dann schon
das Fahrzeug mit dem frischen Beton.
Der Wetterbericht Hoffnung machte
und jeder einschlafend daran dachte.
Doch da kam nachts Sturm mit Regen
um den Graben erst feucht zu legen.
Als Boden Lehm, das Wasser stand,
stieg still bis an des Grabens Rand.
Der Lehm weichte, weil der Regen lief
die Grundmauer wurde etwas schief.
Doch ehe ganz leise kam der neue Tag,
krachend das Ehepaar im Freien lag.
Die Wand war weg, lag vor dem Haus,
die Spatzen flogen nun ein und aus.
Obwohl es weithin und laut gekracht,
hat der Hausherr nur noch still gelacht.
Nach dem die Stützmauer gescheitert,
wurde der Graben nun noch verbreitert.
Beton brauchte man nun doppelt so viel,
und eine neue Giebelwand war nun Ziel.
Zur Erinnerung oder als Zierde nur,
trägt der Giebel jetzt eine Sonnenuhr.
08.06.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.06.2013.
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