Irene Beddies
Im Erlenbruch
Im Erlenbruch
Im Erlenbruch das Wasser steht
schwarz und geheimnisvoll.
Wenn dann und wann ein Lufthauch weht,
sieht’s aus als ob ein Troll
im Moor dort Purzelbäume schlägt.
Der Schlamm zieht an sein grünes Kleid
aus zartem Wasserlinsen-Schleier.
Die Erlenstämme weit und breit
an Pfützen und am kleinen Weiher
spiegeln sich dunkel ausgeprägt.
Ein Sonnenstrahl blitzt auf, erhellt
das düstre Bild. In Goldgefunkel
die kleinen Wellen aus der Unterwelt
beleuchten kurz das fahle Dunkel,
das ganz von den Geheimnissen bewegt,
die unentwegt im Nass sich heimlich regen:
von Gelbrandkäfer, Lurch, von Krötenbrut,
wenn sie gefräßig sich auf Lauer legen -
und in den Schatten wie in Sud
Beklemmendes sich niederschlägt.
Vom Grunde steigen unaufhörlich Blasen
ans trübe Licht mit einem leisen Raunen.
Am Ufer wogt ein kleiner Wollgrasrasen
so wie ein Kissen, angefüllt mit Daunen.
Ist hier die Wiege aller Schrecken angelegt?
© I. Beddies
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.06.2013.
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