Der Segeltörn

Wolken, Segel und offenes Meer,  
was will denn heute der Mensch noch mehr.
Ein paar Planken, um still zu liegen,  
und auf den Wellen sich zu wiegen.
Dazu noch eine leichte Brise,
und fertig ist des Spieles Wiese.
 
In Wirklichkeit, darf ich euch sagen,  
muss man so stets sein Leben wagen.  
Sonnenstrahlen auf den nackten Po  
ergibt später Hautkrebs sowieso.  
Sägefische, beim Wasser fegen,
oftmals auch so ein Boot zersägen,
 
Die Drohnen, die ihr Ziel verfluchen,  
können sich auch ein neues suchen.
Und Regen kann das Boot verfüllen,
bis Wasser aus dem Motor quillen.
Kumpels nehmen sich einen zur Brust
und begreifen dich dann auch vor Lust.
 
Übern Äquator, ungelogen, 
wird man nur unterm Kiel gezogen. 
Auch Poseidon, allerhöchster Gott, 
sammelt im Bermuda-Dreieck Schrott.
Und Schuhabriebe oder Flecken 
sind eines Skippers größter Schrecken.
 
Drum fand ich einen neuen Ort jetzt 
wo das Sonnen sich nun so fort setzt.
Oben auf dem leeren Neubaudach 
liegen die Sonnenanbeter flach.
Schwitzt man so nackt dort auf dem Rücken
um blauen Himmel zu erblicken,
sieht man auch mit Fantasie nicht schwer 
Wolken, Segel und ein blaues Meer. 
 
13.06.2013 ©  Wolf-Rüdiger Guthmann