Wann lernt der Mensch zu leben

Man kann die Seele baumeln lassen,

der Tag, er kommt zur Ruh.

Leergefegt sind Weg und Strassen,

und leise rauscht der Wind.

Der Fluss zieht friedlich seine Bahn,

im Abendrot erglüht der Fels,

von Ferne leise Töne nah'n,

das süsse Lied der Nachtigall.

Das Land versinkt im Dämmerschein,

so saftig grün wie es sich zeigt.

Die Schwalben fliegen im Verein,

ganz hoch am Abendhimmel.

Wie ist die Welt so friedlich hier,

man fühlt sich so geborgen,

zu leben so mit Mensch und Tier,

ein Gefühl, man ist Zuhaus.

Woanders nur noch Elend, Krieg,

und alles dreht sich nur um's Geld,

was zählt, ist nur noch Macht und Sieg.

Wann endlich lernt der Mensch zu leben?