Rapper´s rapping Rapper-Rap

Es gibt eine Brut, ohne Stil und Couleur
die tuht sich mid Lehsen und Schraiben so schwör
Es mangelt an Anstand, an Würde und Ehr'
drum hechelt sie dieser so oft hinterher
Den Müttern fehlt's männlich und mütterlich auch
Dem Bub fehlt's am Vater schon in Mutter's Bauch
der häufig gefüllet aus wahlloser Lust
Man nimmt sich halt gerne die Männer zur Brust
 

 Sie wachsen heran, sind den andern ein Dorn
durch patriarchalisches Herrschergezorn'
Gedeihen mißraten durch irrige Lehr'n
Man läßt sie aus Angst vor den Folgen gewähr'n
Dann bleiben sie sitzen im schulischen Hort
Das setzt sich toujour im Gefängnis so fort
Und hier wie auch dorten hockt man auf dem Thron
Es ist wie der Orden zum rapperschen Ton
 

 Für sie ist die Harfe ein Schneidegedings
für halbharte Eier mit krass vielen Strings
Ein Keyboard bedient man bekanntlich von Hand
Bei denen hängt's wohl vor der Tür, an der Wand
Wenn einer von denen nur einmal gezielt
zwei gute Akkorde gitarrisch gespielt
dann heiß ich wohl Hans, oder sonst irgendwie
Dort findet man Künstler sehr selten und nie
 

 Weil's Dichten und Singen von Haus aus nicht klappt
brüllt man ordinär-mikrophonisch und rappt
den blödesten Dung und abscheulichsten Kot
verdient sich ein Näschen und Butter zum Brot
Man pfeift auf die Metrik, den Rhythmus, den Reim
kassiert seine Gage, geht Prügeln und heim
Zuhause wischt Mama dem Buben den Popp'
und's blutige Fäustchen vom letzten Geklopp'
 

 Die Schuld an dem Ganzen hat der Konsument
Der unterste Mob, der den Anstand nicht kennt
Zum Zweiten der Staat selbst, der dies akzeptiert
der stets ganz erstaunt, wenn ein Unglück passiert
Die Inkompetenz und die Legasthenie
die sorgen für Umsatz im Business wie nie
drum hält man sich staatlich auch möglichst bedeckt
So lang' bis der Letzte im Unrat verreckt!


© Thomas S. Lutter