Eichenschößling

 
Noch winzig, aus der Frucht entsprossen,          
verletzlich leicht durch Wind und Tier,
zum Überleben fest entschlossen…
So sei es ! – Drück’ die Daumen dir,
dass Wildfraß, Huftritt, Hagelschlossen
verschonen dich und Blitzes Schlag
niemals kommt, hier in dein Revier !
 
Nach zwanzig Jahren stehst erhaben
du fest, die Krone schön belaubt. 
Das Wild kann sich an dir nicht laben,
bist stark – ich hab an dich geglaubt !
Die Wurzeln tief schon eingegraben,
als stolzer Baum, wie ich es mag,   
reckst hoch zum Himmel du dein Haupt.
 
Noch lange soll dein Gott behüten
vor Krankheit dich, vor Waldesbrand
und dass der Motorsäge wüten     
dein Leben lang dir unbekannt      
verbleib’. – Lass Vögel auf dir brüten       
und höre, was ich dir jetzt sag:     
Ich wünsch dir tausend Jahr' Bestand !
 
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