Inge Offermann

Herzfindung

Vergangenheit lebt wieder
in Schlossmauern und
Altstadtgässchen auf:
Vor vierhundert Jahren wurde
mit farbenprächtigem Pomp
Elisabeth Stuart, Prinzessin
von England  und Schottland
von ihrem Verlobten, Friedrich V.,
in Heidelberg empfangen.
Die Stadt erlebte eine Traumhochzeit.
Doch der Dreißigjährige Krieg
beschied der Frau des Winterkönigs
ein wechselvolles Schicksal:
Flucht, Exil und Heimkehr.
Zuvor hatten sich ihre
 zwei Herzen gefunden
und kurzes Liebesglück
in düsteren Tagen empfunden.
Auch in der Fremde blieben sich
die beiden bis zu seinem Tode treu.
Nun lässt das Musical „The Wedding“
diese Liebesgeschichte auferstehen
und spricht in Sommertagen
Zuschauerherzen gefühlvoll an.
Fanfarenzüge und Trachtengruppen
begleiteten das Königspaar
am Historienwochenende
durch das romantische Heidelberg.
Eine Rosenausstellung
mit farbduftenden Blüten
klang an die Vorliebe
der „Rose von England“
für diese Blumenkönigin an.
Museen und Theater widmeten
sich ausführlich der lange
zurückliegenden Romanze,
deren vergangener Hauch
die Sommerstraßen Heidelbergs
durchwehte, wenn Augustsonne
in Haselbäumen spielte
und auf alten Mauern ruhte.
Menschen erwarteten bei
samtigem Wein in blühenden
Villengärten am Philosophenweg
die Neckardämmerung und
das spätere Feuerwerk,
dass seine Glutblüten über
angeleuchteten Schlossmauern
und Schattenkronen am
nachtblauen Himmel entfachte.
Laserstrahlen tauchten den Neckar,
auf dem lichtbunte Schiffe kreuzten,
in weißblaue Schleierbahnen.
Menschen schauten von der Brücke
und unter Nachtkastanienblättern
auf Goldstreifen der Uferlichter,
die auf Flusswellen tanzten
und die Farbkulisse von
Lichterstadt und Feuerwerk.
 
© Inge Hornisch

Elisabeth Stuart, geb. am15.08.1596, Prinzessin von England und Schottland, ehelichte 1613 Friedrich V., Kurfürst von der Pfalz, der 1619 zum König von Böhmen ernannt wurde. Seine Regierungszeit dauerte nur ein Jahr lang, weshalb er als der Winterkönig in die Geschichte einging. Seit 1621 lebte das Königspaar im Exil in den Niederlanden, wo Elisabeth 1632 verwitwete. Ihr Sohn, Karl Ludwig, erhielt 1648 einen Teil der Kurpfalz wieder. 1661 kehrte Elisabeth in ihre Heimat zurück, wo sie 1662 starb.

Vom 09.08.-11.08.2013 wurde der historischen Fürstenhochzeit mit einem Heidelberger Festwochenende gedacht.
Inge Offermann, Anmerkung zum Gedicht

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Inge Offermann).
Der Beitrag wurde von Inge Offermann auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.08.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Inge Offermann als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Urban Story: Japanische Kettengedichte, Haiku-Senryu, Haiku von Walter O. Mathois



Sprachtechniker Walter Mathois und Verskonstrukteurin Heike Gewi hämmern, klopfen ab, machen Licht in den Ecken des Vergessens, hängen Bilder neuer Momente in unser Bewusstsein, ohne einen Nagel zu verwenden. Auf Meditationsebene nickt Meister Bashô freundlich, Buddha lacht, der Affentempel steht und das Gnu tut verwundert. Doch der Mond schweigt. Sind Sie bereit mit Ihren Sinnen, Zeuge zu sein?

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (2)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Reisen - Eindrücke aus der Welt" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Inge Offermann

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Winterprimel von Inge Offermann (Natur)
Grein an der Donau von Adalbert Nagele (Reisen - Eindrücke aus der Welt)
Die Namenlosen von Karl-Heinz Fricke (Besinnliches)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen