Wally Schmidt
Unsere Stadt hat was Romantisches
Touristen lieben uns're Stadt,
oweia, weia weia,
weil sie so viel Charmantes hat.
Für Kings, für Rochas oder Meier.
Die Autos schieben sich voran,
und suchen einen Platz,
aus ihnen quillen Frau und Mann,
das Hündchen und der Schatz.
Sind sie dann dort an Ort und Stelle,
werden reichlich sie belohnt,
der Blick, er geht zur Citadelle,
die mächtig oben trohnt.
Ihr gegenüber dort ein Berg,
bizar und klotzig anzuseh'n,
nicht etwa wie ein kleiner Zwerg,
nein, riesig gross und wunderschön.
Die Durance, sie rauscht mit leisem Zischen,
teilt die beiden Felsen ganz,
sie drängt sich glitzernd dort dazwischen,
tanzt ihren schönsten Tanz.
Alte Türme und auch Mauern,
erinnern an vergangene Zeit,
wenn du sie siehst, wirst du erschauern,
doch die Zeit ist endlos weit.
Geschäfte in den kleinen Gassen,
bieten provenzalisch alles an,
du kannst es kaufen oder lassen,
doch schau sie ruhig einmal an.
Im Blumenmeer kannst du versinken,
und gross' und kleine Brunnen seh'n,
deinen Pastis am Abend trinken,
oder einfach nur mal bummeln geh'n.
Am Himmel hell die Sterne funkeln,
sie glitzern hell wie Gold,
der Mond sieht aus, als wollt er schunkeln
dein Liebchen ist dir hold.
Viele Sprachen wirst du hören,
von Menschen, die sind zu Besuch.
Gerüche werden dich betören,
mach' doch vom Essen den Versuch.
Hast ein Rendevous dort mit Bekannten,
die du erst einmal abgeküsst,
an der Ecke stehen Musikanten,
ein Hund keck an die Mauer pisst.
Ein Glockenturm dich sehr betört,
schlägt seine Zeiten an,
ist fein gebaut, wie sich's gehört,
der Mistral fegt durch, zeigt was er kann.
Auf dem Markt, die schönen, bunten Sachen,
schau sie dir doch einmal an,
die Verkäufer reden, reden, lachen,
jeder bietet etwas an.
Denn Konversation ist wichtig,
die zeigt Gemeinsamkeit,
damit bist du in Frankreich richtig,
so war's schon alle Zeit.
Du siehst, das alles lockt dich sehr,
nicht schnell du das vergisst,
ich gehör' schon lang hierher,
und nicht mehr als Tourist.
Ich geniesse das mit allen Sinnen,
und fühl' mich hier Zuhaus,
werd' jeden Tag mit Dank beginnen,
denn irgendwann ist's aus.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.08.2013.
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