Jürgen Berndt-Lüders
Hat sich denn gar nichts geändert?
Erst gestern dachte ich an sie,
an meine Mutter. Daran, wie
sie mit dem Regenschutz im Haar
mit Rentnern oft auf Touren war.
Mit Blaustich in der Dauerwelle
besichtete sie jede Stelle
wo’s Sehenswürdigkeiten gab.
Doch heute liegt sie längst im Grab.
Den Mann im Schlepptau, der so gern
zu Haus geblieben wär, und fern
gesehen hätte, bis zum Tod.
Er kam mir vor wie ein Id’jot.
In deren Alter bin ich nun
und hab’ noch immer viel zu tun.
Und seh ich eine Wandergruppe
Ist mir die sonst so ziemlich schnuppe.
Doch gestern musste ich mal warten
auf heißbegehrte Eintrittskarten.
Die Rentner vor mir – welch ein Graus –,
sie sahen so wie damals aus.
Die Damen, um die siebzig meist
versprühten ihren reifen Geist.
Die Männer liefen hinterher.
Da kam so gut wie gar nichts mehr.
Mein Gott, verschone mich damit
und bring’ mich ja nicht aus dem Tritt.
Elastisch will ich sein. Gesund
und nicht so wie so’n armer Hund.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.08.2013.
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