Ein Urlaubsbrief

Ihr Lieben alle!
Ich will Euch erzählen von unseren Freuden,
von Sonne und Wolken, dem Meer und dem Wind;
vom Plaudern und Lachen mit nur netten Leuten,
vom Angeln der Fische, - die abgetaucht sind!

Ich will nicht erzählen von Schnaken und Zecken,
die blutrünstig Camper belästigen - kalt!
Nicht von wunden Füßen und von blauen Flecken -
mit Pflaster und Salbe verheilen sie bald!

Ich will Euch erzählen von Blüten, die leuchten,
von Feldern, drauf goldgelb gereift schon das Korn;
von saftigen Wiesen, den Senken, den feuchten,
den Tieren, die weiden und trinken am Born.

Ich will nicht erzählen von kurz-starkem Regen -
er hat den Zeltlern das Bleiben vermiest!
Nicht vom Stromausfall nachts, dem Anschluss verlegen
zum Nachbar, damit das Eis nicht zerfließt!

Ich will Euch erzählen vom Lachen der Kinder
beim Spielen, beim Hüpfen, auch abends im Zelt -
so frei und so locker sind scheinbar sie in der
Natur ganz verwurzelt - nur Schlafen schwer fällt!

Ich will nicht erzählen, von dem, was vergessen
zu Hause blieb: Prüfstift, die Kissen, der Ball
und einiges mehr... Doch ist nicht zu ermessen,
wie Camper sich helfen - sie zaubern ja all!

Ich will Euch erzählen vom Rätseln und Lesen,
in gemütlicher Kuschelecke vom Bett;
von spannendem Spiel, schwarzem Peter - dem bösen! -
Kniffel, Mensch ärger dich nicht, Schach auf dem Brett. -

Ich hab Euch erzählt nun von all diesen Freuden
beim Dänemark-Camping. Wenn bald wir zurück,
kann Erinnerung weiter in Worte kleiden
den Urlaub im Norden, die Stunden im Glück!

Mit liebem Gruß an alle "Zu-Hause-gebliebenen"

Irene Laubner