Jana Weiß
Wie eine Rose wollt ich sein
In der Jugend zart knopsig erblüht,
mit einem Hauch Rosa
auf den noch schmalen Blütenblättern
und dem vorwitzigen Grün
des beginnenden Frühlings.
In der Lebensmitte sammelt
sich Tau auf einer Fülle
weit geöffneter Blütenkelche.
Nur langsam trocknet das Laub
im Wind der Vergangenheit,
doch ihre Dornen strecken sich
unermüdlich der Sommerhitze entgegen.
Im Herbst des Lebens streift
erster Reif das welke Laub,
will verdecken, was doch
schon längst vergänglich ist,
und die Früchte der Erfahrung
erstrahlen purpurrot
zu einem letzten Feuerwerk.
Und wenn Eiskristalle das
Gehölz liebevoll zudecken
und der Duft aus Erinnerung
schwach durch die Lüfte zieht,
dann ist es Zeit
für einen langen Dornröschenschlaf.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.09.2013.
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