Alexander Kankel
Eine echte Seele
Komm näher, ich tue dir nichts.
Komm doch näher, sie mir doch ins Gesicht.
Sieh tief hinein, ganz tief,
Kannst du sehen, wie mein Leben lief?
Dem Tode bin ich nur knapp entkommen,
Nur ein wenig mehr und er hätte mir das Leben genommen.
Dem Tode konnte ich vorerst fernhalten,
Doch irgendwann wird er auch mir den Schädel spalten.
Ich weiß nicht wann,
Ich weiß nicht wie.
Ich weiß nur, ich bin bald dran,
Wie ein Stück Vieh!
Sieh ganz genau mir ins Gesicht,
Und sag mir, was ich hinter mir habe.
Zum Glück sehe ich meins nicht.
Ich sehe sie nicht, die große Narbe,
Die auch meine Seele und mein Herz durchzieht, noch viel mehr.
Wo zum Teufel kommt sie denn her!
Zu viel Liebe blieb mir verwehrt.
Zu sehr habe ich mich nach ihr verzehrt,
Und doch wieder und wieder nicht gewonnen,
Mein Blut ist mir auf der Hand geronnen!
Nicht deins!
Du hattest das Leben, das ich wollte!
Du hast meins!
So tief, so tief, so tief durchzogen von schmerzenden Fäden,
Die mich in kleine Stücke zerlegen,
Mich nacheinander auseinandersägen,
Nur durch mich selbst überleben!
Herausziehen kann ich sie nicht,
Siehst du das nicht in meinem Gesicht.
Ich bin es gewöhnt, Schmerzen zu sehen
Ich kann nicht mehr ohne leben.
Denn fühlen, heißt leben.
Vorheriger TitelNächster TitelIch habe dieses Gedicht verfasst, weil es meine Psyche wiederspeigelt.
Es beschreibt einen Teil des Schmerzes und der Trauer meines Lebens und ist ein Teil von mir.
Ich hoffe, es gefällt euch.
A. KankelAlexander Kankel, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.02.2004.
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