Christoph Klesse
Abschlussbesprechung
Wir sind das Endprodukt:
schwerfällige Bestien mit
niedriger Wachstumsrate,
kaum marktfähig,
zum Aussterben.
Woher ich das weiß?
Nun, verglichen mit Arten, die ihre Zukunft noch
vorhaben, sind wir nachhaltig zu groß geraten.
Was für eine Verschwendung von Wertstoffen.
Bis wir A und B sagen, sind zwei Jahre
vergangen, und bevor wir uns
selbst verstehen, sind wir schon halbtot,
skleros und bescheuert. Zuviel Hirnmasse.
Die Welt begreifen wir nicht vor der zwanzigsten
Wiedergeburt und mir hat sie noch keiner erklärt.
Siehst du, es dauert viel zu lange mit uns.
Aber eine Spinne hat mich
angesehen und ich wusste sofort:
die Sorte hat noch was vor.
Wir labern lieber herum,
warten mit erhobenem Mittelfinger
auf das Anspringen der Konjunktur,
grunzen zufrieden,
wenn einer ein Tor schießt und
nicken schon vor den Nachrichten ein.
Als ob das die Spezies voran brächte.
Derweil lesen die Ameisen die Krümel auf,
die wir unter den Tisch fallen lassen.
Keine Rede davon im Quartalsbericht.
Auch heute halten wir uns
mit Besprechungen auf,
zählen auf Überstunden.
In Gedanken sind wir
schon in der nächsten Sitzung.
Die wir gerade aussitzen,
fing vor zwanzig Minuten
an und ist schon langweilig.
Heimlich schauen wir auf die Uhr.
Ist unsere Zeit endlich
abgelaufen?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.12.2013.
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