Jan van Oosterbeek
Wellen
Wenn die Wellen tönend brechen,
kommen sie von weit weit her.
Wer es kann, der hört sie sprechen
Von Unendlichkeit im Meer.
Manchmal wollen sie erzählen –
ohne dabei anzugeben –
weshalb sie diesen Weg erwählen,
der so grob verkürzt ihr Leben.
Einmal wurde mir berichtet,
in gewissem Flüsterton,
das sie sich vermählt, verdichtet
und an Land kommt hier ihr Sohn.
Wovon sie nicht gerne reden,
weil es ihnen peinlich ist
und auch nicht bestimmt für jeden,
wenn eine frech die andere frisst.
Verwandte, die von seitwärts kommen,
erhöhen sie zwar ungemein.
Doch will es keiner Welle frommen,
nicht aus sich selbst zu sein.
Das rumpelt dann und stört die Form
Mit einheitlichem Wellenbild.
Statt Reih´und Glied, wie es die Norm,
gebären sie sich ganz schön wild.
Freundschaft will es auch nicht geben,
wenn ein dicker Tanker reist,
sich nicht kümmert um ihr Streben,
eigene Wellen um sich schmeißst.
Krönung für die Wellenpracht
und die echteste Natur,
wenn die Sonne darauf kracht,
Gold und Silber scheint dann pur.
© Jan van Oosterbeek – 12/ 2012
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.12.2013.
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