Christoph Klesse
Erröten
Die Morgenröte steigt ab und
verbirgt sich hinter der Sonne,
die noch einmal aufgeht.
Gehorsam nehmen die Monde
ihren Platz ein und verblassen.
Die Vögel kehren zurück.
In Schwärmen legen sie sich
weiß auf das berührte Land.
Die Steine schlagen wie Herzen.
Sie rollen die Berge herab
in das Flussbett der Zeit,
die sie rauschend empfängt.
Die Fische legen die Flossen an
und schwimmen an Land.
Sie sprechen jetzt eine Sprache,
die du verstehst.
Das Tier, das du behütest und versteckst,
es hat überlebt, steif zwar und alt.
Berühre es nicht.
Lass es frei!
Komm, lass uns weitergehen.
Auch die nächste Tür wird sich öffnen.
Der heutige Tag will sich
an deine Ferse heften.
Nimm ihn mit.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.12.2013.
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