Uwe Günther
Job für Engel
und du gehst mit müden händen
deinem harten tagwerk nach
tage wollen nicht mehr enden
in den nächten liegst du wach
finger zeigen auf dich, sagen:
was du tust, bringt kein gewinn.
nur die nichts zu träumen wagen,
seh’n in deinem tun ein sinn,
flüstern, dass du’s nie vergisst,
das du doch ihr engel bist.
Job für Engel!
alte, kranke und auch jene,
deren tag ein albtraum ist,
winken dir mit jeder träne,
weil du in der nähe bist.
weiße götter ernten ehre,
diese zierde steht dir nicht.
dir bleibt schmerzensvolle schwere
und noch eine extraschicht.
tage, nächte, feierstunden –
alles ist ein einerlei.
hellwach drehst du streifenrunden,
bist bei jedem zoff dabei..
hohe herrn machen versprechen,
halten werden sie es nicht.
du darfst deinen eid nicht brechen –
und noch eine extraschicht.
freude bietest du und wissen,
baust aus nichts ein wunder auf.
keiner will das morgen missen
und lädt dir die bürde auf.
ja sie lassen dich alleine -
bist im dunklen helles licht.
hilfe kriegst du leider keine,
doch am sonntag extraschicht.
kommst du heim aus fernen ländern,
bist von krieg und elend krank.
konntest nur ein wenig ändern,
scheele blicke sind der dank.
hass schlägt dir zu oft entgegen
ruhe hast du nur zu haus.
solltest dich zur ruhe legen,
doch bald gehst du wieder raus.
und du gehst mit müden händen
deinem harten tagwerk nach
tage wollen nicht mehr enden
in den nächten liegst du wach
finger zeigen auf dich, sagen:
was du tust, bringt kein gewinn.
nur die nichts zu träumen wagen,
seh’n in deinem tun ein sinn,
flüstern, dass du’s nie vergisst,
das du doch ihr engel bist.
Job für Engel!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.12.2013.
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