Paul Rudolf Uhl
Die Herbstbeichte (höchste Zeit!)
Im Einfluss des heuer so erdnahen Planteten Mars gibt es folgende,
übermütige Beichte:
Im Spätherbst, wenn die Blätter fallen,
wenn Nebel durch die Landschaft zieht,
der Tau schon wird zu Eiskristallen,
die Sonn´ am Nachmittag entflieht,
dann geht mein Dichterjahr zu Ende
und Trübsinn stapft durch mein Gemüt.
Da nehm´ ich von dem Sakramente
der Beichte mir. - Horch, was mir blüht:
Im Abendrot - beim Glas vom Weine
gedenke meiner Sünden ich...
Mein Beichtvater: der Mars, der kleine;
dem beichte ich gar freventlich:
„Vom Übermut geritten, habe
die Metrik ich verachtet oft,
gedichtet wie ein Unglücksrabe;
dass `s keiner merkt, einfach gehofft!“
Will dann der Mars mich nicht entheben
von meiner Dichtersünd´ - obschon,
so muss ich mir halt selbst vergeben:
Erteil´ mir selbst Absolution!“
(;-)) P.U. 05.09.03
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.12.2013.
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