Klaus Heinzl

Der Bäcker

Ein Bäcker buk tagtäglich Brot.
Im Ofen leuchtete es rot.
Die Glut, die er zum Glühen brachte,
die jenen Brotteig knackig machte,
 
die sorgte in den Sommertagen,
für sehr viel Schweiß (und Grund zum Klagen).
Doch Bäckersmann an jenem Ort,
sparte sich Sauna und den Sport...
 
Obwohl man ihn, als Mensch, kaum sah,
nie teilnahm, was durch ihn geschah,
war man sehr froh und schätzte ihn,
denn seine Arbeit machte Sinn...
 
Nur eines Tages, nah dem Ofen
kam es zu jenen Katastrophen,
die – nun, das will ich hier bedichten -
schnell manches Seelenheil vernichten...
 
Der Bäcker formte grad die Brote,
da plötzlich... kam da so ein Bote
aus jener Ofenglut gezischt...
und hat den Bäcker kalt erwischt...
 
Bleich wie die Wand, stand der nun da
und wusste nicht wie ihm geschah...
Der Bote, aus der Ofenglut,
der meinte laut: „Es ist ja gut,
 
du brauchst nicht gleich so arg erschrecken,
bukst brav das Brot und manchen Wecken
und heute komm ich, dich zu holen.
Das wurde mir von IHM befohlen.“
 
„Von IHM? Wer ist das... und wohin,
bringst du mich, der ich glücklich bin
wo ich jetzt walte... und warum...
bringst du mich fort... ich find das dumm !“
 
„Nun, Bäcker, der, der mich geschickt,
(die Sache ist schon recht verzwickt...)
er sah dich backen, wie du lachtest
tagtäglich deine Brötchen machtest
 
und kriegte plötzlich (wie ein Junger),
auf deine Backkunst großen Hunger.
Auch deshalb hol ich dich nun fort,
an jenen ganz speziellen Ort,
 
wo ebenfalls die Glut sehr heiß,
(zumindestens... soviel ich weiß).
Zur Kirche... bist du nie gegangen...
nach Gott... war selten dein Verlangen,
 
sodass der Eindruck schnell entstand,
willst gerne fort...  ... nimm meine Hand!“
Der Bäcker ahnte nun voll Grausen,
was ihm nun blühte... vom Banausen...
 
„Nein, danke, ich bleib lieber hier...
bei meinen Broten und dem Bier...
und geb dir aber, echt der Hit,
für deinen Herrn was Leckres mit.
 
Der Ofen, den ihr unten habt,
ich bin zwar schnell und sehr begabt,
der ist mir trotzdem viel zu heiß,
und unser Herrgott, nun der weiß,
 
dass ich nur deshalb nicht gebetet,
weil´s Händefalten, wenn man knetet
nicht funktioniert, trotzdem ich schufte,
drum nimm den Brotkorb... und verdufte!
 
Ab heute nehm ich mir mehr Zeit,
und nutz so die Gelegenheit,
Versäumtes, (wie ihm Garten Eden)
mit unserem Herrgott zu bereden...!“
 
Des Teufels Bote war verdutzt...
Sein Labern hat hier nichts genutzt...
Sodass er, fluchend (allerhand),
durch jenes Ofenloch verschwand.
 
Der Bäcker aber war heilfroh...
(der Herrgott sicher ebenso...)
und erst die Leute nebenan,
(die wussten, wie er backen kann).
 
So endet nun auch dies Gedicht.
Nur einer schätzt den Inhalt nicht.
Sitzt weinend drunten... (echt bescheuert)
... hat seinen Boten gleich gefeuert...
 
Und die Moral von der Geschicht,
denk an des Ofens helles Licht...
vergiss trotz Arbeit JENEN nicht.
 
 
© kh. 25.12.2013

 

Wünsche auf diesem Wege meinen Dichterfreunden eine frohe Weihnacht und ein gesundes, herrliches neues Jahr!

Ich werde mich aus diesem Forum verabschieden und danke allen meinen Lesern herzlichst fürs Lesen.

Euer Klaus
Klaus Heinzl, Anmerkung zum Gedicht

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