Thomas Kleinrensing
Winterschlaf
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Kein Vogel auf entblättertem Ast,
ich höre die Stille pochen in mir.
Am Fenster der Tag im grauen Anzug,
bereit für das Abendgebet.
Jeder Glockenschlag
lässt Stunde für Stunde hinter sich.
Dämmerung hält den Tag fest umschlungen,
in mir glimmt leise der Sommer.
Ich lege die Erinnerung auf weiche Kissen,
zertanze mir den Schlaf im Traumsand.
Mein Atem fährt in ruhigen Zügen
durch Fensterweiten in die Nacht.
Ein praller Kürbismond wandert auf den Sternen.
Spinnen seilen von Balken Silberfäden.
Vögel singen Nachtträume in den Morgen,
sattes Gras greift sanft nach meinen Füßen.
Hart klopft Ulmengehölz den First,
knorrig der Januar novembrich kalt,
von Dach zu Dach und Tag zu Boden.
Wind die Ohren leicht frostig malt,
Keine Schneeflocke
fängt die triefende Leblosigkeit der Stadt.
Ein endlos sich ziehendes Abendmahl
lässt Stunde für Stunde hinter sich.
Der Tom
5. Januar 2014
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.01.2014.
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