Alois Mayer
s'Ganserlessen
A Ganserl hät i numoi gern,
doch des werd heia a nix wern.
So hab is ghört die arme Frau,
wia s’hoast, des woaß i ned genau.
Und wia i sie so red’n hör,
hob i mir dacht, ist koa Malheur.
Bei mir is nu a Platzerl frei,
i lad des Muatterl heuer ei.
Wohna duat sie glei um’s Eck,
is ganz alloa, a Kinder weg.
Sorgen stehn in ihrem G’sicht,
die Händ gezeichnet von der Gicht.
Weihnachten hat’s kräftig gschneit,
da bin i rüber - ist ned weit.
Da seh i durch die Fensterscheiben,
wie sie grad tuat die Augen reiben.
Mei Muatterl, sag i da zu ihr,
bin a alloa, kimm hoit zu mir,
i hob a Gansel für uns g’macht.
Da hat sie unter Tränen g’lacht.
Weihnachtsliada ham ma gsunga,
d’samma a paar Glühwein drunga.
Dann ham ma nu des Ganserl g’essen,
i werd die Weihnacht nia vergessen.
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A. MayerAlois Mayer, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.01.2014.
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