Alois Mayer
Bettgeflüster
Sie steht am Bette vor dem Kranken
und gibt dem Armen ein Glas Tee.
Sieht in Augen die ihr danken,
sein Gesicht ist weiß wie Schnee.
Man brachte ihn vor ein paar Tagen,
verwahrlost und nicht gut genährt.
Es gäbe da noch manche Fragen,
doch, ob man jemals was erfährt.
Hemd und Hose arg zerschlissen,
die Hände von der Arbeit rauh,
Selbst die Schuhe sind zerrissen,
er fehlte lange eine Frau.
Ja, er ist nun alt und müde,
vom arbeiten, Jahr ein, Jahr aus.
Seine Kinder, die nicht prüde,
warfen ihn aus ihrem Haus.
Hier bist du gut aufgehoben,
klingt es noch in seinem Ohr.
Die Kinder brauchen Platz zum toben,
dann gingen sie - hinaus zum Tor.
Schwester, darf ich dir was sagen,
klingt es leis’ aus seinem Mund.
Hier bei dir kann ich nicht klagen,
doch meine Seele - sie ist wund.
A.Mayer
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Alois Mayer).
Der Beitrag wurde von Alois Mayer auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.02.2014.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).