Alois Mayer
Oma's Lächeln
Mit der Bitte: “Lieber Junge,
lass dich doch mal wieder sehn“,
verließ ich Oma mehr im Sprunge,
doch an der Tür, da blieb ich stehn.
Liebste Oma all die Jahre,
ich bei dir Heil und Zuflucht fand,
einst durch deine weißen Haare,
strich mit meiner Kinderhand.
All das Glück das du gegeben,
mir, deinem Enkel, liebevoll,
würde ich gerne wiedergeben,
liebste Oma, Zoll um Zoll.
Doch heute hab ich’s fest versprochen,
dass einem Mädchen wunderbar,
mit Locken die wie Veilchen rochen,
ich eine Rose steck ins Haar.
Darauf lachte Oma leise,
wie es schon immer ihre Art.
Ihre Augen blickten weise,
“gib einen Kuss von mir, ich wart“.
So hab ich Oma dann verlassen,
hab sie lange nicht geseh’n.
Ging andere Wege, fremde Straßen,
bald wollt ich wieder zu ihr geh‘n.
Hab nie mehr mit ihr gesprochen,
Es kam ein Brief aus unserem Ort.
Oma’s Augen sind gebrochen,
mit einem Lächeln ging sie fort.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.03.2014.
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