Marianne Kardinal
Die Fliege Fridolin
Mit gierigen Facettenaugen,
Schwarz und nervig summend,
Zischt die Fliege Friddolin
Zu dem süßen Kuchen hin.
Ihren Rüssel bohrt sie tief in den Guss.
Sechseckig blickend, welch ein Genuss!
Saugend schwillt sie so rund an,
Dass sie nicht mehr fliegen kann.
Krabbelt dann fett auf mein Bett,
Und ich, ich find das gar nicht nett!
"Jetzt hau' ich Dir eins über!",
Und wirf sodann mein Kissen drüber
.
Tratzend bleibt Klein Fridolin sitzen,
Um kurz vorm Quetschtod loszuflitzen!...
So spielt er sein Spiel sieben Tag', sieben Nächt'!
Fängt am Morgen an mit der ersten Strophe.
Am Abend entfliegt er der mortalen Katastrophe.
Doch in der Nacht Nummer acht,
Da gibt er nicht acht!
Da schläft er zu tief auf meinem Kissen!
KLATSCH....Werd ich ihn vermissen?
Ich träume von ihm die nächsten Tage:
Schrecke hoch vom Fliegengeistersummen,
Welch eingebildete Plage!
Die echte Fliege ist zwar tot.
Nun macht ihr Gespenst mir meine liebe Not.
In Memorial: Fridolin
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.03.2014.
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