Andreas Vierk
Das Leben der Rose (Miniaturen)
Rose, oh reiner Widerspruch, Lust,
Niemandes Schlaf zu sein unter soviel
Lidern. Rilke
Prolog
So tritt sie in die Welt,
so liebt sie den Tag,
so zieht sie sich zurück
wenn der Wind sie köpft.
I
So tritt sie in die Welt:
Süße. Und jähe Erregung.
Wir bedauern schon tief
ihr kurzes Leben.
ihren Schmerz und Gesang.
Schon ihr Aufblick ist Lösung.
Uns zieht es hinab.
Trügen wir uns leicht wie sie!
II
So liebt sie den Tag:
in jedem erwachenden Tropfen
lässt sie ihn treiben,
verwandelt sie ihn
in Aufruhr von Rot.
Gebannt. Es bricht nicht aus.
Der Dunst dringt empor
als Aura und Süße.
Würden wir brennen wie sie!
III
So zieht sie sich zurück:
sät ihren Duft in die Nacht,
und sinkt in den Schlaf, im Herzen
ideales Sein zu suchen.
verherrlicht ihren Traum
in tausend hellen Prismen.
Wir treiben auf den Flößen Schlafs.
Könnten wir träumen wie sie!
IV
Wenn der Herbst sie köpft,
ihren abweisenden Schmerz offenbart,
bleibt der Kreis unserer Augen
noch lang um sie gelegt.
Sie war unserer Trauer Textur.
Doch ihrer Liebe Rückzug
ist Treue im Erinnern.
schreckt und scheut.
Hebt sie auf. Sie beugt sich leicht.
Wir aber fallen, fallen betrunken.
Epilog
Ihr kurzes Leben:
In Aufruhr von Rot
ideales Sein zu suchen
ist Treue im Erninnern.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.04.2014.
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