Torsten Könnecke

Die Henne



Es gab mal eine Henne,
ihren Namen ich nicht nenne.
Sie hatte kaum noch Federn,
ihre Haut, die war schon ledern.
 
Als sie war mal noch jung,
jetzt bring ich's auf'n Punkt,
war sie aus ihrer Gruppe,
die allerschönste Puppe.
 
Sie legte viele Eier,
zum Millionsten gab's ne Feier.
Heut kam sogar ihr Freier,
es war der alte Reiher.
 
Sie sah'n sich lang nicht mehr
und hatten nie Verkehr.
Er kennt sie aus der Gruppe,
sie war die schöne Puppe.
 
Nach Jahren sah sie ihn jetzt wieder,
er hat behalten sein stolzes Gefieder,
auch seine Augen, die war'n noch nicht trüb,
sie hatte ihn noch immer lieb.
 
Trotzdem konnten sie nicht neu beginnen,
die Zeit, sie begann zu zerrinnen.
Für die Henne war's bald schon vorbei,
zum Abschied legt sie noch ein Ei.
 
Vor dem Tod, zu seiner Qual,
sah'n sie sich dann ein letztes Mal.
Sie sagte: Ich hab keine Wahl,
ich sehe schon dass helle Tal.
 
Er sagt zu ihr: Jetzt geh noch nicht,
auch wenn du siehst dass grelle Licht.
Uns're Liebe wird nicht untergeh'n,
du wirst mich sehr bald wiederseh'n.
 
Was lernen wir aus der Geschicht?
Verschwende schöne Stunden nicht!
Siehst du was hübsches, dann greif zu,
die Zeit sie endet schnell, auch du!
 
                                                                                       Torsten Könnecke
 
 
 

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