Jennifer Daniel

Part 5 - Er, sie, es


Wie unglaublich naiv bin ich doch gewesen
Ich dachte, er wäre auserlesen
Er, seit dreizehn Jahren mein treuer Begleiter
Ich dachte, so ginge es immer weiter

Wir haben so viele Krisen durchgemacht
Und später immer drüber gelacht
Uns kümmerte keine Distanz
Probleme straften wir mit Ignoranz

An der Uni fand ich dann sie
Wir teilten die gleiche Phantasie
Sie mochte alles, was ich mag
Und so verbrachten wir jeden Tag

Ich hab ihr wirklich alles anvertraut
Bei ihr war ich offen, selbstbewusst und laut
Wir hatten so viel Spaß zusammen
Besser kann es gar nicht kommen

Ich hatte sie, ich hatte ihn
So konnten die Tage vorbei ziehn
Doch natürlich musste sich alles wenden
Und zwei Freundschaften sich beenden

Ich kann es immer noch nicht glauben
Wie sie mir meine Freude rauben
Es war Freitagnacht
Wir haben so viel zusammen gelacht

Wir haben in meinen Geburtstag rein gefeiert
Und jeden Schlager runter geleiert
Irgendwie haben er und ich uns dann geküsst
Und auch sie und mich hat es erwischt

So seltsam war das jetzt nicht
Sahen wir es doch schon fast als unsere Pflicht
Doch irgendwann gab es Streit
Aus ihm sprach der pure Neid

Ich kochte kurz vor Wut
Doch schnell war alles wieder gut
Nach einer gut durchfeierten Nacht
Bin ich am nächsten Morgen aufgewacht

Im festen Glauben, ich wäre alleine bei ihr
Doch dann öffnete sich die Tür
Schnell glätteten sich die Wogen
Denn anstatt zu erklären, haben sie gelogen

Wie unglaublich naiv bin ich doch gewesen
Ich dachte, sie wäre auserlesen
Ich dachte, sie würde mich erst fragen
Und ihn nicht einfach in Haus tragen

Doch ich hab mir ihre Lüge angehört
Und mich nicht weiter dran gestört
Ich mochte sie doch so sehr
Und der Tag brachte noch mehr

Ich packte meine Geschenke aus
Und fuhr später nach Haus
Ich hatte Kaffee und Kuchen
Und ging meinen Opa besuchen

Sonntags abends dann
Kam das neue Zweiergespann
Kamen spontan bei mir vorbei
Auf ein bisschen Dreisamkeit

Da war er, der mich
Die Liebe seines Lebens nannte
Und sie, die ich
In- und auswendig kannte

Sie hatten sich zusammengetan
Und zerstörten meinen neuen Plan
Der harmonischen Dreisamkeit
Mit der eiskalten Wahrheit

Und anstatt meinen Schock zu verstehen
Wollten sie lieber gehen
Ich hätte sie doch unterstützt
Hätten sie mich nicht so verletzt

Sie wollen, dass ich mich entschuldige
Dafür, dass ich sie beschuldige
Mich einfach so zu hintergehen
Anstatt auch meine Seite zu verstehen
 
Doch was ich inzwischen so erfahre
Da sträuben sich mir wirklich die Haare
Jetzt fühle ich kaum noch Wut
Doch macht das noch lange nicht alles gut

Mit ihrem Verhalten haben sie es geschafft
Für mich endet hier die Freundschaft
Ich kann meine Entscheidung nicht bedauern
Und doch werde ich noch lange trauern

Wie unglaublich naiv bin ich doch gewesen
Ich dachte, sie wären auserlesen
Doch sie brachten mir ein böses Erwachen
Um mich letztendlich klüger zu machen
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.05.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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