Paul Rudolf Uhl
Lieber Sohn!
Angelehnt an Hermann Hesses Brief an seinen Sohn Martin
im April 1940:
Bürgerkrieg ist grad’ in Syrien !
Tausende sind tot geblieben…
Während die sich fetzen, schießen,
hab’ ich ein Gedicht geschrieben…
Erst waren’s genau vier Strophen.
Tagelang dran rum gemacht
und verbessert und getüftelt
(zwischendurch waren’s auch acht!).
Und gestrichen und geändert,
sechs sind’ nur noch – ausgeheckt -
itzo ist es gut geworden…
- Mein’ ich mal – doch nicht perfekt !
Überleg’ doch: Während die sich
fetzen, töten, sprengen, fesseln,
ganze Städte auch zerstören,
war auf Metrik ich versessen?
Wurd’ nicht zuviel Zeit verschwendet
für ein wertloses Gedicht?
Worte auf ne Schnur geheftet,
voller dummer Zuversicht,
dass auch morgen noch die Welt ist
nicht zerstört (wenn auch nicht heil !).
Nicht getötet, nicht geschossen.
Nein - ich hab’ nichts Schlimmes tuend –
nur gereimt, kein Blut vergossen !
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.05.2014.
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