Tilly Boesche-Zacharow

Dichters Spazirgang

Des Dichters Spaziergang
 
Man sah den Dichter voll Gedanken
auf dem Weg, wo Blumen ranken.
Er dachte her  und dachte hin;
sich dran zu  freuen, stand sein Sinn.
Er  erhoffte  Segen von hoch oben,
um soviel Schönheit auch zu loben.
Wie hätte er sich denn gedacht,
dass über ihm schon Unheil wacht?

Ach, ein Zeck der üblen Sorte
sucht sich Eingang in die Pforte
der dünnen zarten Dichterhaut,
nachdem er lange sie beschaut.
Es steckte , dieser tumbe  Tropf
in Dichters Geist  den leeren Kopf,
erhoffend - fälschlich, wie man sieht -
den Geistestausch, den Volltransit.
 

Er sog und sog wie an´nem Schlauch
und füllte sich den leeren Bauch,
bis zuletzt auch Kopf anschwoll.
Nun fühlt er sich gedankenvoll,
und in einer Art von Glückeszucken
fängt er den Dichter an zu jucken.
Doch dieser trägt, man könnte wetten
in der Taschetief  Pincetten,
weil  das der erste Zeck nicht ist,
an dem er seine Kraft ermisst.
                                                                                                        
                                                                                            
Er zieht verschwoll´nen Laps ans Licht,
dieweil dem das Genick es bricht.
Es dringt  die blanke spitze  Spitze
bis zu der Zecke wenig Grütze,
damit nun weiterwandern kann,
hier der befreite  Dichtersmann.
Und der Gedanke fällt ihm ein:
Auch ein Zeck sollt klüger sein,
denn ohne Kopf ist man verloren,
das wär genau, wie nie geboren!
 
28.3.2012-Bln
 
 
<><><> 
 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Tilly Boesche-Zacharow).
Der Beitrag wurde von Tilly Boesche-Zacharow auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.05.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Tilly Boesche-Zacharow als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Meier. Ein deutscher Geheimagent von Peter Rieprich



Bei der Amtsübergabe hatte ihn sein glückloser Vorgänger nach dem offiziellen Teil beiseite genommen und ihn zu einem kleinen Spaziergang durch den Tiergarten eingeladen. Ängstlich nach allen Seiten blickend hatte der ihm dann ins Ohr geflüstert, dass es neben den bekannten Geheimdiensten noch einen ganz „geheimen“ gäbe, von dessen Existenz nur der Kanzler und er selbst wüssten. Dieser käme immer dann zum Einsatz, wenn die offiziellen Dienste versagten, was ja leider ziemlich oft der Fall sei.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Humor - Zum Schmunzeln" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Tilly Boesche-Zacharow

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Elefant im Porzellanladen von Tilly Boesche-Zacharow (Erfahrungen)
Der Stier von Gerhard Krause (Humor - Zum Schmunzeln)
NATURSCHÖNHEIT von Christine Wolny (Natur)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen