Norman Möschter

Am Kirschbaum

Hinter den Dächern
der alten Stadt
seh ichs schon Leuchten und Glitzern.
Die Sonne geht auf,
das Leben erwacht
und auch die Vögel die zwitschern.

Zum Glück ist der Himmel
heute ganz blau, die
Bäume grün und wunderschön.
Zum Glück ist es auch schon
ein bisschen hell,
sonst könnte von all dem man nichts sehn.

Der Kirschbaum, der auf
dem Feld am Waldrand steht,
sieht aus wie gemalt,
weil er Blüten trägt,
schneeweiße Blüten mit rosa Rand
am Kirschbaum, der schon immer hier stand.

Und ich sitze darunter
und genieß die Szenerie
und freue mich
so wie noch nie.
Da fällt ein Blütenblatt herunter.
Und ich sitze darunter.

Und ich sitze darunter
und ein Blütenblatt liegt schon am Boden.
Es ist unbemerkt geflogen,
langsam gefallen von ganz ganz oben.

6 Kilometer ist der Friedhof entfernt.
Vom Kirschbaum aus kann man ihn nicht sehn.
Die alte Stadt steht mitten im Weg,
drum steh ich auf, zum Friedhof zu gehn.

Mein Freund liegt seit Jahren
am stillen Ort.
Er mochte den Kirschbaum
und wollte nie fort.
Er mochte das rosaumrandete weiß
und summte ein Liebeslied ganz leis.

Der Kirschbaum entfernt sich
immer weiter.
Das Liebeslied summe nun auch ich.
Es ist heiter.
Mein Freund, ich summe es für dich.
Es hat eine schöne Melodie.
Heute bleibt sie mir im Kopf,
früher wollte sie nie.

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