Waltraud Dechantsreiter
Das alte Fischerdorf
Das Abendsonnenlicht, ein göttlicher Anblick.
Schimmert, wie goldenes Vlies, ein Erdenparadies.
Auf den Wellen tänzeln, alte Fischerboote.
Abendstille, gleich Totenstille,
sie drückt sich auf das Dorf, verloren der Lebenswille.
Die Fischerfamilien, immer in Not,
haben Hunger und es wird immer schlimmer,
die See, die Fische, das Leben tot.
Die Augen sind matt,
die Blicke schweifen weit umher, das Leben zu schwer.
Die Fischernetze meist leer.
Die jungen Menschen leben in der Stadt,
haben das armselige Leben, so satt.
Die Einheimischen sehen die Schönheit nicht mehr,
die Touristen kommen und staunen,
Sie sehen keine Armut,
spüren nicht die ohnmächtige Wut.
Alles wirkt idyllisch, nichts ist rebellisch.
Sehen das Fischerdorf und dessen Glanzlichter,
doch sehen sie nicht, der Fischer, versteinerte Gesichter.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.06.2014.
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