Inge Offermann
Catalunya (Katalonien)
Seit deiner Abreise
schmeckt dieser Name
so bitter wie mein Wodka,
vorher klang er wie eine
sonnenträumende Melodie.
Tagsüber dämpft
Sonne meine Leere.
Nachts liege ich wach,
höre Lachen von nebenan,
Gläserklirren und das
Klappern von Holzpantinen.
Fröhlichkeit verletzt mich
wie ein Messer. Eine
innere Wand trennt
mich davon, seit
deiner Abreise,
denn das Lachen
schwand mit dir.
Ich wünsche mir wie
ein Vogel in Pinienästen
einen Schimmer des
Morgenrots zu erhaschen
oder die nachtbunten
Lichter des Gartens,
wo wir innig tanzten.
Danach saßen wir
in diesem Zimmer,
und offenbarten uns
unser halbes Leben.
ich weinte vor Glück
in dieser vertrauten Nacht.
Seitdem du fortgingst,
regnet es nur noch
Trübe Tage reihen sich,
trostlos aneinander,
ohne Leben, dein Leben.
Oft denke ich an dich.
Siehst du nicht meine
grauen Augen in deinem
heimischen Spiegel,
voll Glück und Wehmut?
Sicher möchtest du nicht,
dass ich wegen dir weine.
Dir zuliebe unterdrücke
ich aufsteigende Tränen,
versuche ein trauriges
Lächeln, als wärst du
noch hier in Lloret.
Bald gehen diese
leeren Tage vorbei.
Das Leben gleicht
einer Landschaft,
aus Berg und Tal.
Im Tal reihe ich
eine Perle an
meine Schnur,
die eines Tages
in einem goldenen
Knoten endet.
© Inge Hornisch
Urlaubserinnerung an Lloret im Juni 1978
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.06.2014.
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