Peter Spiegelbauer
Die unbefreibare Gefangene
Dein Atem ruhig, dein Blick ist starr
Ich hoff und bete, welch ein Narr
Der ich doch einst so sicher schritt
Jetzt schwimm ich nur noch mit dir mit
In deinem Leid und deiner Qual
Und ohne eine andre Wahl
Bin ich bereit mich dir zu geben
Wilde Sehnsucht ist mein Streben
Die Sehnsucht nach der Einigkeit
Mit dir und deiner Lieblichkeit
Die Mittel sind legal geworden
Für deine Liebe würd ich morden
Vielleicht sogar mich selbst verlieren
Um dich mit mir im Jetzt verzieren
Nichts soll deinen Glanz noch trüben
Ich würd töten, hassen, lügen
Nur um dich erstrahlen zu lassen
In selbst den dunklen Seitengassen
Die wegführen von der Tugend Pfad
Wärst du die Zeit, ich wär das Rad
So häng ich den Gedanken nach
Doch du bemerkst nicht meine Schmach
Wie tief ich für dich sinken würde
Der Stolz ist oft die größte Hürde
Mein Gleichgewicht ist längst dahin
Und mit ihm auch mein sechster Sinn
Der mich warnt an dich zu denken
Dir mein steinern Herz zu schenken
Doch jetzt erst erwiderst du den Blick
Ich fühl ein Knacken im Genick
Mit einem Blick hast du vermocht
Das mein Blut jetzt siedet, kocht
Du lächelst fromm, doch nur zum Schein
Du willst mit mir alleine sein
Um meinen Körper zu berühren
Und meinen Geist mir zu entführen
Doch Sorge zeigt dein Angesicht
Und stellt mich vor ein Kriegsgericht
Du bist nicht frei und ungebunden
Erwiderst du ganz unumwunden
Schlimmer konnte es nicht kommen
Bin mehr erschüttert als benommen
Fast hätt ich den Olymp bestiegen
Ohne die Götter zu besiegen
Du leidest mit mir und vergibst
Da du nicht hasst, da du nur liebst
Wie Ikarus falle ich vom Himmel
Und gehe unter im Gewimmel
Kein Mensch beachtet meinen Fall
Als mein Herz bricht; mit lautem Knall
Das selbst die Engel mit mir weinen
Mein Leiden ist nicht zu verneinen
Von nun an an den Fels gekettet
Auf trocknem, stechend Stroh gebettet
Zähl ich die Sterne über mir
Und träume mich im Schlaf zu dir
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.08.2014.
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