Patrick Rabe
Baumfrieden
Ein Baum reckt seine Äste hin zum Himmel,
sehr viele sind’s, er hofft dass das Gewimmel
bei Gott zur Ruhe findet, in den Höh’n,
dass er’s bald schafft, die Krone ganz zu sehn.
Und ganz zu spüren in der Rinde Stamm,
dort, wo ihm oft entsetzlich klamm.
Ein bisschen Hoffnung, etwas Trost,
das wünscht er sich noch vor dem Frost.
Wie, dass er endlich ruhiger werde?
Da spürt er seine Wurzeln in der Erde.
Da spürt die mütterliche Kraft er, das Behagen,
und Ängste schwinden und es geh’n die Fragen.
Solange ich hier fest verwurzelt steh,
tut mir das Herz im Stamm nicht weh,
fliegt meine Krone nicht davon,
bin ich ein rechter Erdensohn.
Und langsamer will auch ich – gleichwie dem Baum,
verwirklichen nun meiner Seele Traum.
Im hier und jetzt verankert, ruhig, gelassen,
den Kaffee trinken aus der Tassen,
ein gutes Buch, ein Blatt im Herbst genießen,
geerdet sein, und nicht im Geist zerfließen.
Und spätestens wenn mein Baum wieder bunt,
bin ich gekräftigt und gesund.
© by Patrick Rabe
19.August 2014., 0.10 Uhr, Hamburg Langenhorn
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.08.2014.
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