Peter Spiegelbauer
Wir sind Lenker
Gedämmter Schein erfüllt den Raum
den Blick des Bösen fühlt man kaum
das Buch des Lebens aufgeschlagen
beginnt der Dichter aufzutragen
mit Tinte auf Papier zu schreiben
von Schaffenswut lässt er sich treiben
hinaus auf das „gefühlte Meer“
so manches mal verlangts ihn sehr
nach dem Grund von Emotionen
um auch die Seele nicht zu schonen
und ihr mit starkem Widerwillen
den Todeswunsch alsbald erfüllen
doch Seelen sterben keinen Tod
jedoch geraten sie in Not
wenn Kerle, wie der edle Dichter
erlöschen, jeder Seele Lichter
mit düstren, toten Dimensionen
kein Mensch soll ihre Art mehr schonen
verbrennt sie, dieses Lumpenpack
und steckt sie in den größten Sack
den ihr, auf der Welt mögt finden
um sie endlich einzubinden
und unsre Seelen dann befreit
bis in alle Ewigkeit
kein Schmerz soll mehr die Tränen rühren
kein Dichter soll das Herz verführen
verführ’n zum Leichtsinn, oder schlimmer
zu Abgrundtiefem Liebeskummer
kein Dichter hat das Recht dazu
ich schau ihnen beim Sterben zu
so lange pflegten sie zu quälen
Zeit wird es nun, dass wir's erwählen
was unsren Herzen widerfährt
womit sich unsre Seele nährt
wann welche Zeit gekommen ist
wer unsre letzte Seite liest
wir müssen für uns selbst entscheiden
welches Geschick wir hier erleiden
Denker sind wir, und nicht Dichter
Lenker sind wir, keine Richter
verlernt aufs innerste zu hören
kann ich euch hier nur beschwören
vergesst die ausgebrannten Lichter
wir sind die Lenker, keine Dichter
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.08.2014.
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