Inge Hoppe-Grabinger
Der heilige Rainer
In Osnabrück, der heilige Rainer
- so fromm wie er war kaum wer einer -
der ruht mit seinem Restgebein
in einem edlen Reliquienschrein.
Der Schrein, so kostbar, hat Gewicht,
doch Rainers Leben hat es nicht.
Er aß nicht Fleisch und auch nicht Brot,
er aß, was man ihm dar so bot.
Er ließ sich schließlich ganz ummauern,
doch mag ich ihn drum nicht bedauern.
Es blieb ein kleines Restchen offen,
groß genug, wie wir wohl hoffen,
denn, das weiß doch jeder Weise,
Nahrung ist nicht Götterspeise.
Die muss rein und die muss raus
aus dem Eremitenhaus.
(Heilig war, wer dieses tat,
ohne dass man drum ihn bat ...)
Rainer hat sich gern kasteit,
selbst zu Striemen gern bereit.
Hätt er doch den Stolz *) bezwungen, *) superbia
Kindern Schönes vorgesungen.
Er hätte nicht umsonst gelebt
und nicht nur des Himmels Krone erstrebt.
Ach Rainer!
Ein Vorbild war manch einer!
Doch du, du warst es sicher nicht!
Man sieht sich ...
vielleicht ...
im Jüngsten Gericht!
(eher ... doch ... wohl ... nicht)
3O. Juli 2o14
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.09.2014.
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