Norman Möschter
Wenig war bekannt
Wenig war bekannt über ihn,
als man ihn fand,
nur sein Name und sein Stand.
Sein Name: Herr K.,
sein Stand war: tot,
auf dem Tisch Essensreste und Brot
mit Camembert belegt.
Eine Tasse mit Tee,
aus Porzellan,
Kekse verpackt in Cellophan.
Tee mit Pfefferminzgeschmack,
Kekse aufgegessen,
so hatte K. auf dem Sofa gesessen
und sich nicht bewegt.
Fotos von Verwandten
gegenüber an der Wand
starrten, leblos, unbekannt,
hinab auf Herrn K.
K. starrte leblos zurück,
erwiderte den vertrauten Blick,
ohne ein Wort zu sagen.
Herr K.s Wohnung
war sicher mal schön,
roch nach Blumen, angenehm.
Die Blumen sind verwelkt,
es riecht schwach nach Pfefferminz.
Und der kalte Griff des Abendwinds
ist nicht mehr zu ertragen.
Es schaudert beim Anblick
des toten Herrn K.
Er sitzt noch immer da,
wo er gefunden wurde,
der Wind ist noch kalt
und von der Straße da schallt
das Geschrei von Kindern.
Zerbrochen war Herr K.,
stellte sich heraus,
am jahrelangen Ein und Aus,
am Hin und Her im Leben,
in dem nichts bei ihm blieb,
das ihn nicht weiter trieb
und konnte es nicht verhindern.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.10.2014.
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