Okan Canbaz
Die Bettler
Vor den Bahnhöfen der Mauer verhaftet,
hatten sie ihre Gestalt, ihre Geschwülste,
die düsteren Blicke geschleppt,
ihre vertrockneten Brote zum Essen und
von dort, der harten Geschichttraegtigkeit der Steine aus
wurden sie zur Blüte der legalisierten Pest.
Auch der Park hat seine Bettler,
so wie seine Baeume mit gequaelten Aesten und Wurzeln,
am Boden des Gartens lebt der Geknechtete,
als letze Etappe des Menschen, Kehricht geworden,
zugelassen ist sein beschmutztes Ebenmass,
fertig für den besen des Todes.
Die Barmherzigkeit verscharrt ihn in sein Loch
aussaetziger der Erde,
dem Menschen dieser Zeit als Beispiel dienend.
Der soll lernen, mit Füssen treten, die Menschengattung
in den Sumpf der Verachtung stossen,
die Stiefel setzen auf des Menschen Stirn,
der im gleichen Gewand des Besiegten,
zumindest aber soll er ihn einbeziehen
in die übrigen Produkte der Natur.
Die Bettler,
Kinder der Bahnhöfe,
euch zollen sie keine Verehrung,
für euer beschriebenes Bild verwendet niemand einen antiken Marmor
und keinen Bartschmuck von Königen,
so, wie ihr in Büchern gerechtfertigt,
wollen sie euch auslöschen, mit der Hoffnung,
nicht in die geordnete Liebe mit einzugehen,
nicht mit jenen, die euch erschufen,
eure entwürdigte Menschengestalt bespeiend.
So sei es, lasst euch von der Erde tilgen,
so wie sie es insgeheim wünschen,
bis die Metalle euch wieder erschaffen
und ihr hervortretet, um zu glaenzen wie das Schwert.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.10.2014.
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