Hans Eberhard Bertelsen
Vergessene Gedanken
Vergessene Gedanken
Längst vergessene Gedanken
stehen starr in den Regalen
Der Staub hält sie in Schranken
zur Erinnerung gefangen
Stets bereit, sie preiszugeben
um nach dem Lesen aufzuleben
durch Erzählkunst und sie wanken
ruhend in der Dunkelheit
vergilbt im tristen faden Sein
der verdeckten alten Zeit
wartend auf den weckend Schein
Und die graumelierten Lettern
träumen in den Räumen
eingeengter Einsamkeit
von den Ahnen und den Vettern
die in Eselsohren säumen
Werden sie durch Licht erhellt
staunen sie in Schwarz auf weiß
still auf Trauer eungestellt
zwischen Rascheln flüsternd leis
die gedruckten Buchstaben
von den Ahnen, die geschrieben
alles, was erlebt sie haben
und im Staub zurückgeblieben
Viel zu selten aufgeweckt
erfreuet sie das Lesen
wenn vom Lichte aufgeschreckt
blinzeln sie nach Thesen
aus vergang´ner alter Zeit
die der Staub hat zugedeckt
aus dem Einst, was mal gewesen
Wird das Buch dann zugeschlagen
fristen Lettern wieder mal
für unbestimmte Zeit
wie in einem engen Tal
in tiefer stiller Dunkelheit
Fladungen Rhön 20.11.1997 © Hans Eberhard Bertelsen | http://www.bertelsen.de/dichtung.html
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.11.2014.
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