Andreas Vierk
Memento mori
Bei einem dieser Dörfer, preußischblau,
am Waldrand hat man einen Kopf gefunden.
Moos war in seine Augen eingewunden
und lag in Schädeldämmers Höhleninnenbau.
Die lange Zeit. Sie hat den Wald erschüttert,
der Regenhonig spülte Schicht um Schicht
und brachte ihn so an das Tageslicht,
da hat ein Hörnchen ihn mit einer Nuss gefüttert.
Jetzt liegt er hinter Glas im Institut,
denn man befand, er wär äonenalt.
Sein dunkles Schicksal spricht nur von dem Wald,
wo seine Freude, Traurigkeit und Liebe ruht.
Am Stadtrand, wo sich junge Paare küssen,
dicht an dem Fundort, geht das Leben weiter.
Die Autobahn wird jetzt zwei Spuren breiter.
Von Zeit zu Zeit bedenke, dass wir sterben müssen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.01.2015.
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