Renate Tank
ISOLDE
ISOLDE
Sein Weib, das musst für immer gehn.
Es klagt aus ihm schmerzvoll: „Isolde“.
Im Kummer war’s um ihn geschehn,
und er sah Dinge, die er nie sollte.
Sein Weib, voll Lieb und Demut nur,
die sprang herbei, wie er nur wollte.
Nun rief sie bald ein anderer,
auch wenn sie da nicht hören wollte.
Ihr Mann ging in sich, - klagte laut:
„Vergib mir nur, i weiß, - i sollte…"
und stockt und sprach leis innerlich:
„…wenn es mein Herz nur wirklich wollte.“
Da sah er ihren Geist nah stehen
nach seinem Wort: „i sollte“.
So kann man ihre Treu noch sehen,
die selbst im Tod sie zollte.
Es schlägt den Gatten auf den Boden.
Vielleicht war es doch ihre Rache…
Zu spät wollt er Gemeinheit roden;
nun liegt er da in seiner Lache.
© Renate Tank
06.01.2015
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.01.2015.
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