Sven Klarhold

Eine Fabel?

Unter der grünen Waldesdecke
kroch einmal eine schöne Schnecke
nur in ihrem schönen Gehäuse
hockten ein, nein, zwei Läuse

Eine Gelegenheit die sich bietet
wenn man sein Häuschen vermietet
ist die Miete die man erhält
klingende Münze, bares Geld

Doch in diesem Fall haben ungebeten
die Läuse das schöne Haus betreten
und machten sich ohne Zahlung breit
das ging der Schnecke doch zu weit

Wutentbrannt ging sie ins Haus
und warf die frechen Läuse raus
die Ruhe, Heim und Herd
waren es der Schnecke wert

Just in diesem achtlosen Moment
kam der Rabe, den man kennt
und packte sie mit seinem Schnabel
etwas oberhalb vom Nabel

Doch bevor sie musste durch den Schlund
zum Raben in den Magengrund
griffen die beiden Läuse ein
um den Schneckenfreund zu befrei'n

Es krabbelte den Raben und juckte
bis er Gift und Galle spuckte
und dann nur all zu gern
die Störenfriede zu entfern'

Doch zu klein um sie zu greifen
fing er wütend an zu keifen
so dass die Schnecke aus dem Schnabel flog
und sich rasch in ihr schönes Häuschen verzog

Der Rabe schrie und krächzte bitter
unter diesem Verlust sicher litt er
ohne Aussicht die Schnecke nochmals zu haschen
nochmals ließ sie sich nicht überraschen

Die Läuse gaben ihn nun frei
und er flog davon mit grausigem Geschrei
die Schnecke aber war voll Scham
wie es gerade dazu kam

Da sie just was Neues erlernte
das die, die sie entfernte
in höchster Not wahre Freunde gewesen
die so lästig doch von edelstem Wesen

Sie lud sie in ihr Zuhause ein
und bat inständig darum ihr zu verzeih'n
so wurden aus den Läuschen
die besten Freunde im gemeinsamen Häuschen

Was lernen wir zusammen und allein?
Es kann der kleinste Freund der größte sein
und das Fehler - Mann, Frau oder Kind
meistens doch die größten Stärken sind

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Aus dem Wald in die Pfanne ... Tief unterm Büschel Gras versteckt, mit einem Blatt noch abgedeckt, beobachtet ein Pilz im Wald so manch befremdliche Gestalt. Sie schlurfen, ein paar trampeln auch, in Stiefeln und 'nem Korb vorm Bauch, das scharfe Messer in der Hand, den Blick zum Boden stets gewandt. Ein Freudenschrei, ein scharfer Schnitt, so nehmen sie Verwandte mit; und der versteckte Pilz, der weiß, im Tiegel ist es höllisch heiß. So brutzeln aber will er nicht! Da bläst ein Sturm ihm ins Gesicht, es rauscht und wirbelt ringsherum, schon bebt der Wald - ein Baum fiel um. Genau auf seinen Nachbarn drauf. Das ändert seinen Denkverlauf: "Welch übles Ende: Einfach platt! Da mach' ich lieber Menschen satt." Drum reckt er sich aus dem Versteck, er will jetzt plötzlich dringend weg: "Vergesst mich nicht! Ich bin gleich hier und sehr bekömmlich, glaubt es mir."

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