S I L V E S T E R

Langsam geht das Jahr zu Ende.
Der letzte Tag nimmt seinen Lauf.
Doch der soll nochmals hektisch werden,
das ist bisweilen fast schon Brauch.

Schon in der Früh herrscht Durcheinander.
Zum Kaffeetrinken fehlt die Zeit.
Das Tagespensum wird besprochen
und alle werden eingeteilt.

Den Einkauf, das ist Ehrensache,
macht heut´ der brave Ehemann.
Er sorgt sich auch um die Getränke
und die bekommt er nebenan.

Die Kehrwoche wär´ noch zu machen.
Zum Glück liegt heuer noch kein Schnee.
Mit Unmut schwingt der Sohn den Besen
und ist am Ende „halba hee.“

Derweilen putzt die Hausfrau eifrig,
durch´s ganze Haus, das ist doch klar.
Daneben kochen die Kartoffeln,
für den Salat, wie jedes Jahr.

Der Ehemann kehrt voll beladen
von seiner Einkaufstour zurück.
Mit tollen Krachern, Sekt und Weissbier
und mit den „Saiten“, welch ein Glück.

So langsam kann Silvester kommen.
Das Essen schmeckte, auch das Bier.
Da plötzlich klingelt es gar stürmisch,
ganz unverhofft, an ihrer Tür.

Schon steckt der Sohn in seinen Stiefeln,
er küsst die Mama und sagt keck:
„Ich gehe jetzt für ein paar Stunden -
und bin bis nächstes Jahr kurz weg!“

Jetzt zählt man die Sekunden runter.
Es spritzt der Sekt, es ist so weit.
Der Hausherr zündet die Raketen -
das alte Jahr: Vergangenheit.

Was ist geblieben vom Silvester.
Was ist geblieben für die beiden.
Ein Tag fast so wie jeder andre -
jedoch mit Kartoffelsalat und Saiten.



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