Adalbert Nagele

Die fünfte Dimension

Ich träumte neulich was im Bett,
das war wohl nicht gerade nett,
sah meine Frau durch Wände geh'n,
dann blieb sie plötzlich vor mir steh'n.

Mich riss es förmlich aus dem Schlaf,
ich kam so vor mir wie ein Schaf;
das gibt's doch nicht, das kann nicht sein,
die Frau ist doch bei mir daheim.

Ich drehte mich im Bett herum,
da lag mein Schatz, verschlafen stumm,
ich nahm sie zärtlich bei den Händen,
fand keinen Staub von welchen Wänden.

„Mein Schatzi, warst du nachts noch aus?
Kann wohl nicht sein, mich packt der Graus.
Ich sah dich durch die Wände geh'n,
wie soll ich das nur bloß verstehn?“

„Schau, seh' ich leicht aus wie ein Geist?
Du mich aus meinem Schlaf jetzt reißt.
Du hast geträumt von der Frau Reiter,
die wohnt gleich ein paar Häuser weiter.

Die Frau verdreht dir lang schon den Kopf,
was bist du für armseliger Tropf?
Und Frühstück kannst dir selber machen,
darüber kann ich nur mehr lachen.“

Als ich zu meiner Arbeit ging,
Frau Reiter schon am Fenster hing:

„Was für ein schöner Morgen, Herr,
es freut mich heute umso mehr,
ich hab heut' Nacht geträumt so gut,
wo ich schon hatte großen Mut.
Im Traum kam ich zu ihnen rüber,
heut' lach ich höchstens nur noch drüber.“

So war mir schlussendlich wohl richtig klar,
die fünfte Dimension Frau Reiter war.
Dem Schatzi sagte ich nichts mehr davon,
ich hatte ja so genug Ärger schon.

© Adalbert Nagele

Inspiriert von Paul Uhl's Gedicht DIE FÜNFTE DIMENSION, aus meiner Sicht. Den Albtraum habe ich auf mich umgemünzt.Adalbert Nagele, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.01.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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