Ralf Glüsing

Der Fallensteller und der Bär

Es lebte einst in fernem Land
Ein Fallensteller unerkannt
Sein Handwerk war, der Herr vergelt's
Den Tier'n zu nehmen ihren Pelz

Mit Tellereisen, Fallgrub gar
Da lebte er ganz wunderbar
Doch da dies längst verboten ist
Tarnte er sie stets mit List

War'n Fuchs und Zobel bald zu klein
Da dacht er sich, ein Bär soll's sein
Nicht lange musst er überlegen
"Wie kann ich einen Bär'n erlegen?"

Grub eine Grube, tief und fein
Und rammte spitze Pfähle rein
Getarnt mit Reisig, Laub - "Ja so wird's geh'n"
"Kein Mensch kann diese Falle seh'n"

Vollendet war sein schändlich Tun
Wollt er nach Haus, um auszuruh'n
Er nahm sein Bündel, tat zehn Schritte
Da trat ein Bär in Pfades Mitte

Der Bär erhob sich, ging ihn an
"Hier hilft nur Flucht", dacht sich der Mann
Da rannt' er los, bleich im Gesicht
In seine eigne Fall' er bricht

Von spitzen Pfählen ganz durchbohrt
Ließ er sein Leben an dem Ort
Der Bär sich nun von dannen machte
Ob er deswegen heimlich lachte?

Dem Leser es jetzt grauen mag
Ist dieses Ende nicht zu arg?
Ihr lieben Leut, es ist erfunden
'Nen Bären ich Euch aufgebunden

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