Inge Offermann
Abendzeit
Am leuchtenden Brunnen
im Kirchschatten steht
die Zeit stille.
Schweigende Silhouetten
die Abendbäume.
In steinern Schalen
duftet gelbe Canna.
Die Häuser sehen
dich fragend an,
ihre Fenster
spiegeln
dunkle Weiher,
umstanden von
Granatapfelbäumen.
Du wendest nicht
den Blick vom
traurigen Spiegel
trotz all der Feuerfrüchte.
Wann löst du dich
vom Banne stummer Trauer
und genießt die Früchte
des Glücks?
Ein Tropfen fällt.
Windhauch. Du
spürst zwei Fronten:
Vergangenheit, Zukunft.
Dazwischen Greifbares.
Schließt du die Augen,
zerfließt es zu
neuen Formen,
du auch, wolltest
du doch die Schönheit
umklammern.
Halten kannst du sie nicht,
nur mit ihr gehen ….
© Inge Hornisch
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.03.2015.
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